Leonies Erlebnis Teil 14
Sabrina fragte mich: „Du wolltest doch an dem Tag, als Samuel ins Eis einbrach, Schlittschuh laufen gehen, oder? Hat das Eis denn bei dir gehalten oder hast du irgendwas gesehen?“ Ich musste schlucken. „Ja, ich wollte Schlittschuh laufen gehen, aber … das war früh morgens und es war sehr kalt, deswegen bin ich schnell wieder gegangen.“ Erleichtert darüber, dass mir schnell eine Antwort eingefallen war, die noch nicht mal so ganz gelogen war und in der Hoffnung, dass keiner etwas bemerkt hatte, schaute ich Sabrina mit einem unschuldigen Gesicht an und flüsterte ihr zu: „Ist doch echt schlimm, was mit Samuel passiert ist, oder?“ Sabrina nickte ein bisschen verwirrt und erwiderte: „Ich dachte, du kannst ihn nicht leiden.“ „Naja, schon. Aber sowas schlimmes würde ich ihm dann doch nicht wünschen.“ Wieder schaute ich Sabrina mit einer halb unschuldigen und halb mitfühlenden Miene an und war froh, dass Sabrina mir die Dinge, die ich über Samuel erzählte, voll abkaufte. Wir machten uns dann schließlich auf den Weg zum Pausenhof.
Nach der Schule, als wir wieder auf dem Heimweg waren, kam Sabrina wieder zurück auf das Thema Samuel. Gab es denn nichts anderes mehr zum Reden? Genervt wollte ich gerade das Thema wechseln, als Sabrina sagte: „Ich habe mitbekommen, dass Samuel morgen aus dem Krankenhaus kommt.“ Ich horchte auf und fragte – halb ängstlich, halb interessiert - : „Weißt du dann auch, wie es ihm geht?“ „Scheinbar gut, sonst würde er ja nicht entlassen werden“ erwiderte Sabrina und grinste mich an. Nachdem sich unsere Wege getrennt hatten, atmete ich tief durch. Sabrina schien nichts zu wissen oder zu ahnen. Aber … würde Samuel mich verraten? Was dann??