Leonies Erlebnis Teil 02


Am Rande des Weihers setzte ich mich hin. Die Schlittschuhe hatte ich schnell angezogen und war keine Minute später auch schon auf dem Eis. Ich schaute zwischen den anderen Kindern umher, ob Samuel sich darunter befände. Doch ich hatte Glück, er war nirgends zu sehen. Bald schon hatte ich Samuel völlig vergessen und genoss die Zeit auf dem Eis. Ich hörte das Schlagen der Kirchturmuhr, es war 5 Uhr, ich hatte noch eine Stunde Zeit bis ich zuhause sein musste. Da fiel mir ein, dass ich noch Mathe-Hausaufgaben machen musste, doch diesen Gedanken verdrängte ich schnell wieder. Ich startete zu einer weiteren Runde auf dem Eis. Da sah ich Sabrina aus meiner Klasse. Ich rief ihr zu: „Hi Sabrina, hast du schon Mathe?“ „Ja, aber ich habe bei Maike abgeschrieben“ rief Sabrina, als sie zu mir fuhr. Wir unterhielten uns über verschiedene Dinge, auch über Schlittschuherlebnisse aus dem letzten Jahr. „Hey, weißt du noch, wie Samuel sich auf dem Eis aufgeführt hat?“ fragte ich spöttisch „Klar, das war schließlich voll die Lachnummer“ antwortete Sabrina mit einem Grinsen. „Genauso wie sein frommes Gerede über die Bibel und das Beten“, fügte sie noch hinzu und ich stimmte dem voll zu. Vielleicht war es auch das, weswegen ich diesen Samuel nicht ausstehen konnte. Als es halb sechs war, musste Sabrina nach Hause. Ich fuhr mit ihr zum Rand des Weihers, verabschiedete mich von Sabrina mit einer Umarmung, dann zog sie ihre Schlittschuhe aus und ging nach Hause. Gerade als ich Sabrina noch nachwinkte und mich rückwärts wieder auf die Mitte der Eisfläche bewegte, stieß plötzlich jemand von hinten in mich rein. Ich verlor das Gleichgewicht und viel mit einem erschreckten Schrei auf den Boden.

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