Leonies Erlebnis Teil 23


Als ich sah, dass auch die anderen aufschauten, viel mir ein großer Stein vom Herzen. Ich hatte noch nicht ganz erfasst, dass wir hier im Schnee lagen und nicht mehr auf dem Schlitten saßen, den der hinunterkrachende Baum völlig zerstört hatte. Wir guckten uns alle erschrocken an, doch besonders Sabrina wirkte verwirrt. Auf einmal kamen drei Waldarbeiter auf uns zu gerannt und fragten sofort: „Geht es euch gut? Braucht ihr einen Arzt?“ Stellvertretend für alle antwortete ich – durch den Schock mit zitternder Stimme -: „Uns geht es gut.“ Den Waldarbeitern merkte man zuerst auch die Erleichterung an, doch kurz darauf schimpfte einer von ihnen „Was habt ihr überhaupt hier zu suchen? Es stand doch überall angeschrieben, dass auf dem Kraupelberger Hang die nächsten drei Tage betreten verboten ist!“  Was sollten wir sagen? Ja, Schilder hatten wir gesehen, aber nicht weiter darauf geachtet, was darauf steht. Aber wir brauchten auch nicht antworten, weil ein anderer Waldarbeiter schimpfte: „Seht zu, dass ihr hier weg kommt. Strafe habt ihr durch das Ereignis ja wohl schon genug bekommen“. Wir sahen alle drei zu, dass wir schnell weg kamen. Auf dem Waldweg liefen wir alle drei schweigend nebeneinander, noch kaum begreifend, was gerade geschehen war. Sabrina unterbrach die Stille mit einem Kichern: „Unser Schlitten liegt noch völlig zertrümmert da, aber den gehen wir jetzt bestimmt nicht holen. Habt ihr Euch das Gesicht von dem Waldarbeiter angeschaut?“ Aber mich beschäftigte etwas ganz anderes. Erstens dachte ich: „Was, wenn wir noch auf dem Schlitten gesessen hätten? Ich wäre jetzt tot! Was … wenn?“ Zweitens…

 

<                                      zurück zu Teil 22                             WEITER>>