Thomas Barnado Teil 25


 

Pascal hört aufmerksam zu und beobachtet genau. Er staunt, dass Herr und Frau Faber, Sylvi, Benni und Johannes jeder eine eigene Bibel haben und darin studieren.

Plötzlich huscht ein Grinsen über sein Gesicht.  Er schaut in die Runde, von einem der Fabers zum andern und platzt raus: „Wenn ich euch so ansehe, muss ich eigentlich immer an ein altes Bilderbuch denken, das wir den Kleinen manchmal vorlesen müssen!“

„Wie kommen wir zu diesem Kompliment?“, fragt Sylvi vergnügt. „Sind wir etwa eine Bilderbuchfamilie für dich?“

Pascals Grinsen wird noch breiter. „Klar“, sagt er. „Ihr seid alle hellblond – bis auf Benni mit seinem schwarzen Wuschelkopf. Wie das schwarze Schaf in unserm Buch!“

Alle lachen.

„Danke für die Blumen“, knurrt Benni. Aber er ist nicht beleidigt.

„Habt ihr eine Oma, die so dunkel ist?“, fragt Pascal.

„Bennis Eltern und Großeltern sind Rumänen, deshalb hat er auch eine etwas dunklere Hautfarbe als wir“, erklärt Herr Faber lächelnd.

„Ja“, ergänzt Benni, „ich kam ins Kinderheim, als meine Eltern verunglückten. Weil sie nicht wieder gesund wurden sondern gestorben sind, bin ich da erst mal geblieben. Mama und Papa Faber haben zuerst eine Patenschaft für mich übernommen, aber dann haben sie entschieden, mich mit nach Deutschland zu nehmen. Sie wollten nicht, dass Sylvi  ohne Geschwister blieb. Da bin ich als ihr Bruder mitgefahren, so einfach ist das!“

„Ups, dann bist du ja ein echtes ‚nobodyschild’, wer hätte das gedacht?“

Wieder Gelächter, weil Pascal immer wieder auf sein Thema zurückkommt.

Jetzt ist es Johannes, der die letzte Aussage nicht so stehen lässt: „Heißt nobody niemand, ist das richtig?“

„Absolut korrekt, Kleiner!“

„Aber was Pascal sagt, stimmt nicht. Papa und Mama wollten Benni als eigenes Kind haben, jetzt gehört er zu uns und außerdem … in meinem Zimmer hängt ein Poster, da steht drauf: Kein Mensch geht über diese Erde, den Gott nicht liebt. Mama sagt abends oft, wenn sie mit mir betet: ‚Danke, Gott, dass du jeden von uns gewollt hast, weil du uns liebst. Wir sind wertvoll in deinen Augen, ganz gleich, was andere über uns sagen.’ Pascal, du bist auch wertvoll!“

Darauf weiß der schnelle Pascal keine Antwort und schaut verdutzt.

„Johannes hat Recht“, bestätigt Frau Faber.

Gemeinsam erklären sie Pascal, dass er für Gott sehr wichtig ist und eine unsterbliche Seele hat. „Gott hat dich, Pascal aus dem Kinderdorf, so lieb, dass er seinen einzigen, geliebten Sohn auf die Erde schickte. Der Gottessohn wurde freiwillig Mensch, damit er Pascal und Benni und Sylvi und all die anderen Menschen verstehen kann – in all ihren Freuden und allen Enttäuschungen.“

Pascal erfährt, dass Jesus Christus ihn so sehr liebte, dass er sich auf schreckliche Weise töten ließ: Am Kreuz. Das alles hat er zwar schon mal gehört, als Hintergrund von Weihnachten und Ostern. Aber er hat nicht gewusst, wie das alles zusammenhängt. Pascal muss unbedingt mehr darüber wissen und auf einmal ist das viel wichtiger als der Schulname.

Die beiden Freunde haben ein neues Thema und Pascal ist ein gern gesehener Gast bei Fabers, wo er seine vielen Fragen loswerden kann.

„Hat Gott die Sache mit dem Schulnamen so geführt, damit wir Bennis Schulfreund kennengelernt haben?“, fragt Sylvi.

Johannes nickt eifrig. „Bestimmt! Und ich hoffe, dass er bald zum Glauben an den Herrn Jesus findet. Wir beten doch alle für ihn!“

Gemeinsam  haben die Fabers wieder ein Stückchen davon erfahren, wie Gott ‚alle Dinge zum Guten mitwirken’ lässt.

  „Alles, was wir erleben, ist ein Teil in Gottes großem Puzzle“, sind sich die Eltern Faber einig. „Wir können ihm völlig vertrauen, dass jedes Teilchen an seinen richtigen Platz kommt, wenn wir Gott die Regie überlassen.“

Tante Ute nickt dazu, als sie gemütlich bei Tee und Plätzchen den Winternachmittag genießen.

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Danke an Erika Demant und den CSV-Verlag für die Genehmigung zur Veröffentlichung. 

Danke an Gunther Werner für die Bearbeitung.

Die Geschichte gibt es hier auch als Buch zu kaufen

Bild: (c) Can Stock Photo / colematt